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Pubertät – Bindung und Beziehung sind die Schlüssel

Aktualisiert: 5. Feb.

Wenn wir von der Pubertät reden, sind wir schnell an jenem Punkt aufzuzählen, wie anstrengend, mühsam und kräftefordernd diese Zeit ist. Als Eltern von einem Teenager stehen Sie oft vor großen Herausforderungen bis Überforderung. Die Pubertät ist eine Zeit der Veränderung, aber nicht nur für die Jugendlichen selbst, sondern auch für Sie als Eltern und für die ganze Familie. Doch wenn Sie sich bewusst sind, dass die Pubertät zu einer gesunden Entwicklung Ihres Kindes gehört, dann können Sie diesen Lebensabschnitt einfacher durchleben und erkennen aus einer andern Perspektive sogar die positiven Seiten dieser Transformationszeit. 

 

Die Pubertät bringt durchaus auch Gewinne:

  • Entwickeln der eigenen Identität und formen des Charakters

  • Beginnen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln

  • Selbständig und unabhängig werden

  • Lernen, eigene Entscheidungen zu treffen

  • Lernen, für das eigene Verhalten Verantwortung zu  übernehmen

  • Emotionale Reife und Empathie entwickeln

  • Lernen, enge Beziehungen aufzubauen und zu pflegen

  • Entwickeln sozialer Fähigkeiten

  • Entdecken neuer Talente, Interessen und Leidenschaften

  • Weiterentwickeln des Denkvermögens

  • Beginnen, die Welt um sich herum kritischer zu betrachten

  • Hinterfragen bestehender Normen und bilden eigener Meinungen

  • Lernen, sich in neue Situationen zu begeben und Herausforderungen zu meistern

 

 

Eltern von Pubertierenden

Sie verstehen Ihr Kind nicht mehr! Sein Verhalten lässt zu wünschen übrig!

‘Was haben wir nur falsch gemacht? Wo führt das noch hin? Stimmt mit unserem Kind etwas nicht? Müssen wir uns ernsthaft um unser Kind sorgen?‘

Solche oder ähnliche Gedanken gehen Ihnen sicher durch den Kopf. Die gute Nachricht: Das kräfteraubende Verhalten Ihres Teenagers ist nicht Ausdruck davon, da Sie als Eltern versagt haben, sondern ein deutliches Zeichen, dass Ihr Kind nun in einen neuen Lebensabschnitt gestartet ist, zu welchem gewisse Phänomene ganz einfach dazu gehören. Und so ist es wichtig, dass Sie als Eltern wissen, wie Sie mit dieser herausfordernden Entwicklungszeit am besten umgehen, wie Sie Ihr Kind beim Heranwachsen unterstützen können und Ihre elterlichen Bedürfnisse dabei nicht aus dem Auge verlieren. Denn nur, wenn Sie Sorge zu Ihren Ressourcen tragen, können Sie Ihrem Kind in seinem Prozess zum Erwachsen werden gut begleiten. Sie Eltern müssen Verantwortung für sich und Ihre Gefühle übernehmen, um Ihrem Kind die Eltern sein zu können, die es nun braucht.

 

Bindung ist das Schlüsselwort

Dass Babys und Kinder Bindung und Beziehung brauchen, ist uns allen klar. Aber auch Teenager brauchen dies, obwohl sie mit ihrem Verhalten uns oft das Gegenteil signalisieren.


Die Pubertät geht für Ihren Teenager oftmals Hand in Hand mit grossen Unsicherheiten, Orientierungslosigkeit, Ängsten und Selbstzweifeln. Umso mehr ist er darauf angewiesen, zu Ihnen als Eltern und andern wichtigen Bezugspersonen eine gute Bindung zu haben.

 

Bindung bedeutet Sicherheit.

Bindung bedeutet Vertrauen.

Bindung bedeutet Stabilität trotz beständigem Wandel.

Bindung bedeutet Verlässlichkeit.

Und all das braucht Ihr Teenager nun mehr denn je, um seinen Weg in die Erwachsenenwelt zu finden.

 

Wie gelingt Ihnen eine gute Bindung zu Ihrem Teenager? 

Der Aufbau einer starken Bindung zu Ihrem Teenager erfordert Zeit, Geduld und Engagement. Es ist ein ständiger Prozess, aber die Mühe lohnt sich. Wenn Sie weiterhin liebevoll, unterstützend und verständnisvoll sind, wird die Beziehung zu Ihrem Teenager gestärkt und er wird sich sicher und geliebt fühlen. Folgende Punkte sollten Sie für eine stabile Bindung beachten:

 

A)    Kommunikation

Aktives Zuhören: Hören Sie Ihrem Teenager wirklich zu, ohne sofort zu urteilen oder Ratschläge zu geben. Zeigen Sie Interesse an dem, was er zu sagen hat.

Offene Gespräche: Ermutigen Sie offene und ehrliche Gespräche zu führen. Seien Sie transparent über Ihre eigenen Gefühle und Gedanken und motivieren Sie Ihren Teenager, dasselbe zu tun.


B)    Vertrauen

Vertrauen aufbauen: Zeigen Sie, dass Sie Ihrem Teenager vertrauen, indem Sie ihm Verantwortung übertragen und Vertrauen schenken. Respektieren Sie seine Privatsphäre.

Verlässlichkeit: Seien Sie verlässlich und halten Sie Ihr Versprechen. Ihr Teenager sollte wissen, dass er sich auf Sie verlassen kann.

 

C) Verständnis und Empathie

Einfühlungsvermögen zeigen: Versuchen Sie, sich in die Lage Ihres Teenagers zu versetzen und seine Perspektive zu verstehen. Zeigen Sie Empathie für die Herausforderungen, die er durchlebt.

Geduld: Seien Sie geduldig und geduldig mit den Stimmungsschwankungen und Unsicherheiten, die typisch für die Pubertät sind.

 

D)    Gemeinsame Zeit

Qualitätszeit: Verbringen Sie bewusst Zeit mit Ihrem Teenager. Finden Sie gemeinsame Aktivitäten, die Ihnen beiden Spaß machen und Sie verbindet.

Gemeinsame Rituale: Schaffen Sie gemeinsame Rituale oder Traditionen, die Ihre Beziehung stärken und regelmäßig gepflegt werden können.

 

E)    Unterstützung und Ermutigung

Unterstützung bieten: Unterstützen Sie Ihren Teenager in seinen Interessen und Hobbys. Zeige Sie, dass Sie stolz auf die Erfolge sind und ermutigen Sie bei Misserfolgen.

Positives Feedback: Geben Sie positive Feedbacks und Anerkennung für gute Taten und Anstrengungen. Dies stärkt das Selbstbewusstsein Ihres Teenagers.

 

F)    Grenzen und Freiheiten

Klare Grenzen setzen: Setzen Sie klare, aber faire Grenzen und Regeln. Erläutern Sie, wenn relevant, die Gründe hinter den Regeln und seien Sie offen für Diskussionen.

Freiheiten gewähren: Geben Sie Ihrem Teenager Freiheiten, die seinem Alter und Reifegrad entsprechen. Dies hilft, Selbstständigkeit zu entwickeln.

 

G)   Vorbild sein

Vorbildliches Verhalten: Seien Sie ein gutes Vorbild in Ihrem eigenen Verhalten und Umgang mit Herausforderungen. Ihr Teenager wird viel von Ihrem Verhalten lernen.


Beziehung definiert das Miteinander

Teenager wünschen sich trotz aller Konflikte Liebe und Verständnis von Ihnen als Eltern. Auch wenn die Heranwachsenden es nicht immer zeigen, bleibt der Wunsch nach einer positiven und unterstützenden Beziehung bestehen. Beziehung ist grundsätzlich die Basis für ein gelingendes Zusammenleben. Dabei ist es wichtig, dass alle Beteiligten im Blick gehalten werden – Eltern wie Kinder. Wenn Ihnen dies gelingt, können Sie als Familie wachsen und ein Team bleiben.


  • Als Eltern sollen Sie beständig in Beziehung bleiben.

  • Als Eltern sollen Sie wahrnehmen, was Ihr Kind braucht und versuchen, ihm das zu geben.

  • Als Eltern sollen Sie aber auch ehrlich zeigen, was Sie brauchen.

  • Als Eltern sollen Sie Ihrem Kind vertrauen.

  • Als Eltern sollen Sie konstruktiv mit auftauchenden Problemen umgehen.

  • Und nicht zuletzt sollen Sie als Eltern sich in Erinnerung rufen, dass auch Sie mal Teenager waren….

 

Schlusswort 

Die Pubertät ist eine herausfordernde, aber auch spannende Zeit. Mit Geduld, Verständnis und Liebe können Eltern und Teenager diese Phase gemeinsam meistern. Sollte es trotz Ihrem Wissen über die Pubertät und Ihren Bemühungen zu viel Stress, Sorgen  und Spannung im Zusammenleben mit Ihrem Teenager geben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Als Kinder- und Jugendcoach stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ich begleite Ihren Teenager in einem Coaching oder stehe Ihnen mit Rat und Tipps zur Seite. Durch offene und verständnisvolle Gespräche wird es wieder mehr Raum für Gelassenheit, Entspanntheit und Freude in Ihrer Familie zu geben.


Wege entstehen - indem wir sie gehen.

Ich freue mich auf Ihren Anruf.


Ihre Ruth Auf der Maur-Kirchhofer

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